Le pornographe
Georges Brassens
Der Pornograf
Früher, als ich ein kleiner Wicht war
Hatte ich Angst vor Schimpfwörtern
Und wenn ich leise an Scheiße dachte
Sagte ich es nicht
Doch heute, wo mein Lebensunterhalt
Darin besteht, wie ein Scherzkeks zu reden
Denke ich nicht mehr an Scheiße, na klar
Aber ich sage es
Ich bin der Pornograf
Vom Phonographen
Der Schlingel
Des Liedes
Um die Leute zu unterhalten
Spucke ich vulgäre Sprüche
Mit vollen Mündern voller derber Worte
Ganz und gar unangebracht
Aber wenn ich allein unter meinem Dach bin
Zeige ich mit dem Finger auf mich selbst
Und schreie: Mach's gut, unkorrekter Mann
Sieh dir die Griechen an
Jeden Samstag gehe ich zur Beichte
Um mich zu beschuldigen, über Hintern gesprochen zu haben
Und ich verspreche dem Marabout fest
Sie tabu zu halten
Doch fürchtend, wenn ich nicht mehr darüber rede
Ende ich bei der Heilsarmee
Bringe ich bald wieder auf den Tisch
Die unzüchtigen Hintern
Meine Frau ist, nebenbei bemerkt
Von einem lüsternen Naturell
Das sie dazu bringt, nackt zu liegen
Unter dem ersten Besten
Aber, darf ich, seien wir ehrlich
Darüber im Café-Konzert sprechen
Ohne zu sagen, dass sie, übertrieben
Feuer im Hintern hat?
Ich hätte wohl Glück
Und vielleicht das Ehrenkreuz
Wenn ich mit Anstand singen würde
Von der Liebe, die nach Rom führt
Aber, mein Engel hat mir gesagt: Turlututu
Von der Liebe zu singen ist dir verboten
Wenn sie nicht auf dem Schicksal
Einer Prostituierten erblüht
Und wenn ich fröhlich anstimme
Für einen Wirt von einem Kabarett
Ein entzückendes Loblied
Wird er melancholisch
Und sagt mir, die Stimme voller Tränen
Bitte singe von den Blumen
Die wachsen wenigstens in der Blondelstraße
In einem Bordell
Jeden Abend vor dem Abendessen
Stehe ich auf meinem Balkon und schaue
Die guten Leute an
Im Sonnenuntergang
Aber, fragt mich nicht, das zu singen, wenn
Ihr fürchtet, hier zu hören
Dass ich es liebe, von meinem Balkon aus
Die Dummköpfe vorbeigehen zu sehen
Die guten Seelen hier unten
Zählen fest darauf, dass bei meinem Tod
Satan kommen wird, um
Diesen schlecht beleumundeten Toten aufzuspießen
Aber, möge der große Manitou
Für den das Wort nichts bedeutet
In seinem Jerusalem annehmen
Zur blassen Stunde
Den Pornografen
Vom Phonographen
Den Schlingel
Des Liedes