Favola
Eros Ramazzotti
Märchen
Und sie erzählen, dass er sich verwandelte
in einen Baum und dass es seine Wahl war,
dass er stehen blieb
und dort saß und zusah,
wie die Erde neue Blumen gebar.
So,
war er ein Nest für Kaninchen und Kolibris.
Der Wind lehrte ihn die Aromen von
Harz und wildem Honig
und der Regen durchnässte ihn.
Mein Glück – sagte er in sich selbst,
schau... schau... ich habe es gefunden, jetzt wo
ich mich gut fühle
und ich all die Zeit für mich habe.
Ich brauche niemanden mehr,
so sieht die Schönheit des Lebens aus.
Doch eines Tages kamen vorbei
zwei Augen eines Mädchens,
zwei Augen, die ein Stück vom Himmel
seine Farbe gestohlen hatten.
Und er fühlte, wie seine Wurzel zitterte.
Wie viel Verwirrung plötzlich in ihm,
was nur ein Mann ohne Frau weiß, was es ist.
Und er streckte seine Äste aus,
um sie zu berühren.
Er verstand, dass Glück nie die Hälfte
von einem Unendlichen ist.
Jetzt war er zusammen Mond und Sonne,
Stein und Wolke,
war zusammen Lachen und Weinen,
oder einfach nur
war er ein Wesen, das anfing zu leben.
Jetzt
war es das Lied, das füllte
seine große
immense Einsamkeit.
Es war der wahre Teil,
das jede Liebesgeschichte
in sich trägt,
um daran glauben zu können.