Ma France
Jean Ferrat
Mein Frankreich
Von Ebenen zu Wäldern, von Tälern zu Hügeln
Vom Frühling, der aus deinen toten Jahreszeiten erwacht
Von dem, was ich erlebt habe, zu dem, was ich mir vorstelle
Werde ich niemals aufhören, dein Lied zu schreiben
Mein Frankreich
Unter der großen Sommersonne, die die Provence krümmt
Von den Ginstersträuchern der Bretagne zu den Heideflächen der Ardèche
Etwas in der Luft hat diese Transparenz
Und diesen Geschmack des Glücks, der meine Lippen austrocknet
Mein Frankreich
Diese Luft der Freiheit jenseits der Grenzen
Die den fremden Völkern Schwindel bereitete
Und deren Prestige ihr heute usurpiert
Sie antwortet immer noch auf den Namen Robespierre
Mein Frankreich
Das von dem alten Hugo, der aus seinem Exil donnert
Von fünfjährigen Kindern, die in den Minen arbeiten
Das, das mit seinen eigenen Händen eure Fabriken baute
Das, von dem Monsieur Thiers sagte, man erschießt es
Mein Frankreich
Picasso hält die Welt am Ende seiner Palette
Von den Lippen Éluards fliegen Tauben auf
Deine prophetischen Künstler hören nicht auf
Zu sagen, dass es Zeit ist, dass das Unglück kapituliert
Mein Frankreich
Ihre Stimmen vervielfältigen sich, bis sie nur noch eine sind
Die immer für eure Verbrechen, eure Fehler bezahlt
Indem sie die Geschichte und ihre Massengräber füllt
Die ich für immer besinge, die der Arbeiter
Mein Frankreich
Die nur in Gold ihre weißen Nächte besitzt
Für den hartnäckigen Kampf dieser täglichen Zeit
Von der Zeitung, die man am Sonntagmorgen verkauft
Bis zu dem Plakat, das man am nächsten Tag an die Wand klebt
Mein Frankreich
Dass sie aus den Minen aufsteigt, von den Hügeln herabkommt
Die, die in mir singt, die Schöne, die Rebellin
Sie hält die Zukunft fest in ihren feinen Händen
Die von sechsunddreißig bis achtundsechzig Kerzen
Mein Frankreich