Sueñero
Mercedes Sosa
Träumer
Pfeife in der Dunkelheit,
Tier ohne Rast;
Wachtürme der Vigilanz,
Flamme in den Augen.
Ich weiß nicht, was es sein kann,
Ob eine Kurve der Zeit
Oder ein Loch im aufmerksamen Herzen.
Weizen über dem Rand,
Damit der Hunger frisst,
Und unten das gefährliche
Loch des Blutes.
Ich finde nichts, ich kann nicht sehen
Außer der wachsamen Nacht
Und dem Geheimnis dahinter
Hinter den Türen.
Träumer, Reiter ohne Rast;
Träumer, auf einem weißen Blatt.
Träumer, Wächter meiner Seele;
Träumer, schlaf ein und gib mir Ruhe.
Ich trage jede Hälfte
Wie zwei Zwillingsflüsse,
Einer durchquert die Erde,
Der andere fließt im Himmel;
Der der Dunkelheit
Kennt das Vergessen nicht,
Wachsam im Streben
Nach dem Verlorenen.
Ach, dieser blaue Stier
Erschöpft und durstig
Nach dem Nichts zu rennen
Wie das Licht und der Wind!
Ich brenne, ohne zu fragen
Genauso, wie es das Feuer tut,
Vielleicht finde ich beim Singen
Die Ruhe.
Träumer, Rätsel eines Büßers;
Träumer, wandelnd unter den Schlafenden;
Träumer, Dorn der Sterne;
Träumer, vergiss sie.
Träumer, Reiter ohne Rast;
Träumer, auf einem weißen Blatt.
Träumer, Wächter meiner Seele;
Träumer, schlaf ein und gib mir Ruhe.