Aquarela

Auf einem beliebigen Blatt
Zeichne ich eine gelbe Sonne
Und mit fünf oder sechs Linien
Ist es einfach, ein Schloss zu machen

Ich ziehe den Bleistift um die Hand
Und gebe mir einen Handschuh
Und wenn ich es regnen lasse, mit zwei Strichen
Habe ich einen Regenschirm

Wenn ein kleiner Tropfen Tinte
Auf ein Stückchen blaues Papier fällt
Stelle ich mir sofort vor
Eine schöne Möwe, die am Himmel fliegt

Sie fliegt, umkurvt
Die riesige Nord-Süd-Kurve
Ich reise mit ihr
Hawaii, Peking oder Istanbul

Ich male ein Segelboot
Weiß, das segelt
So viel Himmel und Meer
In einem blauen Kuss

Zwischen den Wolken erscheint
Ein schöner rosa und granatfarbener Flugzeug
Alles um mich herum färbt
Mit seinen blinkenden Lichtern

Man muss nur vorstellen, und es ist abgehoben
Gelassen und schön
Und wenn wir wollen
Wird es landen

Auf einem beliebigen Blatt
Zeichne ich ein abfahrendes Schiff
Mit ein paar guten Freunden
Die trinken und das Leben genießen

Von einer Amerika zur anderen
Kann ich in einer Sekunde hinüberwechseln
Ich drehe einen einfachen Takt
Und in einem Kreis mache ich die Welt

Ein Junge geht
Und beim Gehen erreicht er die Mauer
Und dort gleich vor ihm
Wartend auf uns, ist die Zukunft

Und die Zukunft ist ein Raumschiff
Das wir zu steuern versuchen
Es hat keine Zeit, kein Mitleid
Und keinen festen Ankunftszeitpunkt

Ohne um Erlaubnis zu bitten
Verändert es unser Leben
Und dann lädt es ein
Zu lachen oder zu weinen

Auf diesem Weg liegt es nicht an uns
Zu wissen oder zu sehen, was kommen wird
Das Ende davon weiß niemand
Genau, wo es hinführt

Lasst uns alle
Auf einem schönen Laufsteg
Von einer Aquarell, die eines Tages
Verblassen wird

Auf einem beliebigen Blatt
Zeichne ich eine gelbe Sonne (die verblassen wird)
Und mit fünf oder sechs Linien
Ist es einfach, ein Schloss zu machen (das verblassen wird)

Ich drehe einen einfachen Takt
Und in einem Kreis mache ich die Welt (die verblassen wird)